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Auf dem Weg der Ökumene


Die christlichen Kirchen am Chiemsee feiern in Prien einen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen (Foto: Berger)


Gastgeber für den Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am Chiemsee zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, der in ökumenischer Tradition am 05.02.2023 gemeinsam gefeiert wurde, war dieses Jahr die neuapostolische Kirche in Prien. Gemeindehelferin Rita Sandig, die für den erkrankten Gemeindevorsteher Torsten Böhme die Gäste willkommen hieß, wies bei der Begrüßung daraufhin, dass man ja eine Woche später als üblich dran sei. Dafür könne man sich aber über einen weiteren gemeinsamen Schritt in der Ökumene freuen: Am 3. Februar hat die neuapostolische Kirche in Bayern den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayern erhalten. Mit viel Applaus wurde diese freudige Nachricht von den Gottesdienstbesuchern aufgenommen.


„Lernt, Gutes zu tun! Sucht das Recht! Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht, streitet für die Witwen!“ Dieser Vers aus dem Buch Jesaja stand dieses Jahr über der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Das Motto der jährlich stattfindenden Gebetswoche wird jeweils von einer der lokalen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Welt verantwortet. Die lokale Vorbereitungsgruppe für die diesjährigen Texte kommt aus den Vereinigen Staaten von Amerika, genauer gesagt aus Minnesota. Aufgrund eigener tragischer Erfahrungen legte sie den christlichen Kirchen in aller Welt das Thema Rassismus ans Herz und hatte dabei auch die Perspektive der indigenen Völker Amerikas im Blick.


Der biblische Prophet Jesaja forderte das Volk Gottes seiner Zeit auf, zu lernen, gemeinsam Gutes zu tun, gemeinsam Recht zu suchen, gemeinsam den Unterdrückten zu Hilfe zu kommen, gemeinsam die Waisen zu verteidigen und für die Witwen einzutreten. Die Herausforderung des Propheten gilt auch für die Christinnen und Christen heute. Der Gottesdienst in Prien ging deshalb der Frage nach, wie die verschiedenen Kirchen heute ihre Einheit als Christen leben können, um den Übeln und Ungerechtigkeiten unserer Zeit entgegenzutreten.


Gestaltet wurde der Gottesdienst von den Vertretern der drei örtlichen Konfessionen: Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth von der evangelischen Kirche, Prädikant Klaus Lerch von der evangelischen Kirche und Vorsitzender der ACK Chiemsee, Gemeindereferent Werner Hofmann von der Katholischen Kirche, Gundula Ganter Delegierte für die ACK Chiemsee von der Katholischen Kirche, Michael Beye von der Katholischen Kirche sowie von der Neuapostolischen Kirche Priester Kevin Sargant und Gemeindehelferin Rita Sandig, gleichzeitig Vorstandsmitglied der ACK Chiemsee.


Hintergrund Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar gefeiert. Ihre Ursprünge liegen in zwei konfessionell getrennten Bewegungen für eine Einheit der christlichen Kirchen. 1966 wurde vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und dem Päpstlichen Einheitsrat auf einer gemeinsamen Konsultation beschlossen, die Gebetswoche von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeiten zu lassen. Seit 1973 wird jeweils eine ökumenische Gruppe in einem bestimmten Land um einen ersten Entwurf gebeten, der dann von der gemeinsamen Arbeitsgruppe so bearbeitet wird, dass er weltweit verwendet werden kann. Die Gebetswoche will deutlich machen, dass ökumenische Bemühungen ohne die Hilfe des Heiligen Geistes keine Aussicht auf Erfolg haben. Gleichzeitig muss das Gebet für die Einheit immer auch Taten nach sich ziehen. Die Gebetswoche bedeutet nicht Beten „um“ die Einheit, sondern Beten „für“ die Einheit, die den Christen in Jesus Christus bereits geschenkt ist und deren Pflege und Sichtbarmachung ihnen anvertraut ist.

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